Firmenwagen: Kauf oder Leasing?

Unternehmer, die viel damit beschäftigt sind verschiedene Orte zu besichtigen oder Kunden zu besuchen, stehen an einem Punkt ihrer Karriere vor der großen Aufgabe einen Firmenwagen zu beschaffen. Dieser kann zum einen sofort gekauft, finanziert oder geleast werden. Schnell wird klar, dass diese Entscheidung nicht gerade leicht ist, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Selbstverständlich bieten beide Varianten ihre Vor- und Nachteile, allerdings lässt sich sagen, dass die steuerliche Sicht bei der Auswahl eine wesentliche Rolle spielt. 

Beim Kauf eines Firmenwagens sind die Betriebsausgaben über sechs Jahre der Nutzungsdauer absetzbar, wie der AfA-Tabelle zu entnehmen ist. Dies ist ein klarer Vorteil, da hiernach auch Reparatur- und Spritkosten sowie Kreditzinsen abzugsfähig sind. An dieser Stelle lässt es sich zwischen einen Kauf auf bzw. ohne Finanzierung unterscheiden. 

Bei einem Kauf ohne Finanzierung, fallen keine weiteren Zinskosten an. Da der Kauf ein gemindertes Risiko darstellt, bieten viele Autohäuser im Falle einer Sofortzahlung Rabatte oder Extras wie z.B. Winterreifen an. Diese muss man allerdings individuell aushandeln. Doch kann sich der Sofortkauf als eine große Belastung der Firmen-Finanzen erweisen. 

Im Falle einer Finanzierung bieten sich zweierlei Kreditarten an. Durch einen Autokredit, lässt sich ein besserer Zinssatz erzielen, allerdings muss hierfür der Wagen als Sicherheit herangezogen werden. Wer dies nicht möchte, kann sich für einen Privatkredit entscheiden, jedoch ist in diesem Fall der Zinssatz erhöht. Auch bei einer Kreditfinanzierung sind die Zinskosten steuerlich absetzbar. Außerdem werden bei einer Finanzierung in den meisten Fällen keine Sonderaktionen angeboten. 

Abgesehen davon, kann man sich beim Sofortkauf frei für eine Versicherung entscheiden und ist an keine Regelungen gebunden bzw. grundlegend flexibler. Genauso verfügt man die Freiheit, den Wagen zu jedem Zeitpunkt verkaufen zu können. 

Welche Vorteile hat das Abschließen eines Leasingvertrages?

Beim Abschließen eines Kfz-Leasingvertrags, lassen sich die Leasingsonderzahlungen, die laufenden monatlichen Leasingraten sowie die laufenden Betriebskosten steuerlich absetzen. Die Liquidität des Unternehmens steigt, da keine hohe Kaufsumme fällig wird, welche diese beeinflussen könnte. Die Kosten müssen nicht abgeschrieben werden und sind somit Bilanzneutral. Da die Leasingrate ausschließlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erscheint, bleibt die Eigenkapital- und Fremdkapitalquote unverändert und im weiteren Verlauf das Rating geschont. Zudem liegen die Leasingraten meist unter den Kosten eines Ratenkredits. 

Jedoch ist zu beachten, dass die meisten Verträge eine Vollkaskoversicherung vor sehen sowie die Höhe der Selbstbeteiligung beim Abschließen des Vertrags vom Anbieter reguliert wird. Auch im Falle eines Totalschadens ist man trotz Kündigungsrecht dazu verpflichtet, die Vorfälligkeitsentschädigung für entgangene Zinsen und Gewinne zu erbringen. Hierdurch ist ein Anstieg der monatlichen Fixkosten zu erwarten. Zudem sollte der Kilometervertrag genau geplant werden, da andererseits eine Zuzahlung fällig wird. In der Regel herrscht aber eine Kulanzvereinbarung von 2.500 bis 5.000 Kilometer vor. Nur wenn die Laufzeit des Vertrags besonders kurz oder besonders lang ist, bietet der Händler in einigen Fällen eine günstigere Leasingrate an.

Zuletzt muss auf den Wertverlust des Wagens geachtet werden, da angenommen der Wertverlust ist in den ersten zwei Jahren so hoch, der Händler oft lange Verträge zu guten Konditionen bietet. Auch wenn auf diese Art und Weise regelmäßig ein neuer Leasingwagen ausgewählt werden kann, erweist sich der Vertrag als problematisch, wenn man aus diesem aussteigen mag. Dadurch, dass die Fahrzeuge taxiert werden müssen, fallen somit weitere Kosten an.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass beide Varianten diverse Vor- und Nachteile bieten. Da die Unternehmen verschiedene Gegebenheiten und Anforderungen aufweisen, ist es wichtig sich verschiedene Angebote einzuholen und Händler zu besichtigen, da sich die Konditionen immens voneinander unterscheiden können. Es gilt das beste Angebot ausfindig zu machen und die geeignete Lösung zu finden.

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